Vor dem Kauf einer Uhr
Wenn Sie sich erstmalig die Anschaffung einer mechanischen Uhr überlegen,
sollten Sie bedenken:
- Mechanische Uhren ticken! Auf viele wirkt das beruhigend, manche empfinden das aber auf die Dauer als störend.
- Das Schlagwerk einer alten Schwarzwalduhr wurde unter dem primären Gesichtspunkt gebaut, auf preiswerte Art ein lautes Tonsignal zu erzeugen. Die Schönheit des Klanges stand dabei oft nicht im Vordergrund.
- Eine Comtoise schlägt um Mitternacht 24 Mal durch die Schlagwiederholung.
- Ein Westminsterschlagwerk macht zur vollen Stunde 16 Schläge für die Melodie, dann die Anzahl an Schlägen für die jeweilige Stunde.
Das sind um Mitternacht 28 Schläge! - Wenn solche Uhren an der Wand zur Nachbarwohnung hängen,
muss der Nachbar vielleicht mithören.
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Empfehlungen für die Wahl des Platzes
- Eine alte Uhr kauft man nicht nur, damit sie die Zeit anzeigt und die Stunde schlägt, sondern weil sie schön ist. Ein entsprechend dominanter Platz ist daher richtig.
Sie hinter der Tür oder zwischen Bücherregalen zu verstecken wäre schade. - Bei gewichtgetriebenen Uhren müssen die Gewichte bis zum Boden durchlaufen können.
- Die Uhr sollte außerhalb der Hauptverkehrslinien einer Wohnung hängen. Seitliches Anstoßen und Verschieben kann zu Beschädigungen der Pendelfeder, des Pendels oder der seitlichen Verglasung führen. Außerdem haben alte Uhren hinten oft vorstehende Nägel oder Fixierschrauben, um eben ein Verrutschen beim Anstoßen, Aufziehen oder Reinigen zu verhindern. Die machen dann tiefe Kratzer in die Wand.
- Uhren mögen es nicht zu warm und vor allem nicht trocken. Das Uhrenöl verdunstet, das Werk nimmt Schaden. Alte Verleimungen lösen sich, aus vorher haarfeinen Stoßverbindungen werden breite Klüfte, das Holzgehäuse löst sich auf.
- Eine mechanische Uhr mag es vibrations- und erschütterungsfrei. Sie dankt es mit höherer Ganggenauigkeit.
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Nach dem Kauf -
- ist für den frischgebackenen Uhrenbesitzer noch einiges zu tun.
- Zum Transport ist es notwendig, jedenfalls das Pendel abzunehmen. Die Pendelfeder würde sonst unweigerlich beschädigt werden.
Dieses Pendel ist nun wieder einzuhängen. Das darf erst nach dem sicheren,
senkrechten Aufhängen / Aufstellen des Gehäuses geschehen.
Vielfach ist es erforderlich, dazu auch das Werk auszubauen.
Dann wird das Pendel je nach Bauart entweder im Gehäuse oder direkt
am Werk eingehängt. Dabei darf die Pendelgabel und die Pendelfeder nicht
beschädigt werden.
Anschließend ist das Werk wieder einzubauen und so zu justieren, dass
auch der Schlag wieder einwandfrei erfolgt.
- Erst jetzt darf das Einhängen der Gewichte erfolgen.
- Wenn die Uhr schließlich durch leichtes seitliches Anstoßen des Pendels in Gang gesetzt ist, muss muss das Pendel nach beiden Seiten gleich weit ausschlagen und das "Tick-Tack" sehr gleichmäßig klingen.
Ansonsten ist die Uhr nachzujustieren. - Nun ist die Uhr auf die richtige Zeit einzustellen. Das darf vor allem bei Uhren mit Schlagwerk immer nur vorwärts erfolgen,
niemals durch Rückwärtsdrehen der Zeiger.
Dabei muss man Schloßscheibenschlagwerke immer ausschlagen lassen, sonst stimmt die eingestellte Stunde nicht mehr mit der Zahl der Schläge zusammen.
Wenn Sie möchten, unterstütze ich Sie dabei gerne.
- Fast immer nach einem Transport wird es notwendig sein, die Ganggenauigkeit wieder herzustellen. Verschieben Sie dazu die Pendellinse bei Schwarzwald- und Kuckucksuhren oder drehen Sie geringfügig an der Pendelschraube am unteren Ende des Pendels. Verlängern des Pendels bewirkt einen langsameren Gang, Verkürzen ein Beschleunigen.
- Wenn man sich eine gleichbleibende Zeit zum Aufziehen der Uhr angewöhnt, dann wird es weniger leicht vergessen.
- Auch oder ganz besonders alte Uhren bedürfen der regelmäßigen Wartung und Pflege durch den Uhrmacher.
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Nützliche Links
Uhrmacher in Tirol
Uhrmacher in Salzburg
Uhrenmuseum in Karlstein
Uhrenmuseum Wien
Deutsches Uhrenmuseum
Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwennigen